Das Nürnberger Schreibwarenunternehmen Staedtler plant tiefgreifende Veränderungen. Zwei Produktionsstätten in Deutschland sollen geschlossen werden, darunter auch ein Werk in Franken. Betroffen sind die Standorte in Neumarkt in der Oberpfalz und Sugenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Die Produktion soll bis spätestens 2028 eingestellt und nach Nürnberg verlagert werden.
Inhaltsverzeichnis:
- Werke in Neumarkt und Sugenheim betroffen
- Neue Investition in Osteuropa
- Tradition seit dem 17. Jahrhundert
- Auswirkungen auf die Region Franken
Werke in Neumarkt und Sugenheim betroffen
Staedtler bestätigte, dass die Schließungen Teil einer umfassenden Umstrukturierung sind. Die Werke in Neumarkt und Sugenheim werden in den Hauptstandort Nürnberg integriert. Damit soll die Produktion konzentriert und die Effizienz erhöht werden. Am Standort Sugenheim arbeiten rund 100 Personen, in Neumarkt etwa 200. Nach Angaben des Unternehmens sollen alle Beschäftigten ein Angebot erhalten, künftig in Nürnberg tätig zu sein.
Die Entscheidung betrifft zwei wichtige Standorte, die über Jahrzehnte zum Unternehmenserfolg beigetragen haben. In internen Betriebsversammlungen wurden Mitarbeitende über die Pläne informiert. Die Gewerkschaft IG Metall kündigte an, die Maßnahmen nicht ohne Widerstand hinzunehmen.
Neue Investition in Osteuropa
Parallel zur Schließung in Deutschland plant Staedtler den Aufbau eines neuen Werkes in Osteuropa. Genaue Angaben zum Standort oder zum Investitionsvolumen wurden bislang nicht gemacht. Das Unternehmen erklärte, dass diese Entscheidung Teil einer langfristigen Strategie zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sei.
- Ziel ist die Bündelung der Produktion.
- Kosten sollen gesenkt werden.
- Logistische Abläufe sollen vereinfacht werden.
Die Investition in Osteuropa markiert einen bedeutenden Schritt in der internationalen Neuausrichtung von Staedtler.
Tradition seit dem 17. Jahrhundert
Staedtler blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück. Das Unternehmen wurde 1835 von Johann Sebastian Staedtler in Nürnberg gegründet. Bereits seit 1662 war die Familie in der Bleistiftherstellung tätig. Damit zählt Staedtler zu den ältesten Schreibwarenherstellern der Welt.
Das Sortiment umfasst unter anderem Bleistifte, Kugelschreiber, Marker und technische Zeichengeräte. Die Produkte werden in zahlreiche Länder exportiert. Heute beschäftigt das Unternehmen weltweit etwa 2200 Menschen, davon 1200 in Deutschland.
Auswirkungen auf die Region Franken
Die angekündigten Werksschließungen treffen besonders die Region Franken. Sowohl wirtschaftlich als auch emotional bedeutet die Entscheidung einen Einschnitt für viele Beschäftigte. Staedtler ist – neben Schwan-Stabilo und Faber-Castell – einer der drei großen fränkischen Traditionshersteller der Schreibgerätebranche.
Die Gewerkschaft IG Metall sieht in der Entscheidung eine Gefahr für regionale Arbeitsplätze. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass der Standort Nürnberg gestärkt und langfristig gesichert werden soll.
Staedtler steht somit vor einem Wendepunkt. Die Konzentration auf einen zentralen Standort und die geplante Expansion nach Osteuropa sollen die Zukunft des Traditionsunternehmens sichern – auch wenn dies auf Kosten zweier historisch gewachsener Werke geschieht.
Quelle: INFRANKEN, YouTube
Ich bin , Absolventin der Hochschule für Musik Nürnberg, und meine Mission ist es, Musik und Stadtgeschehen sichtbar zu machen.