Zehntausende feierten beim Festival Rock im Park 2025 in Nürnberg. Doch hinter der ausgelassenen Stimmung verbargen sich organisatorische Herausforderungen, die nun öffentlich diskutiert werden. Mit 88.500 verkauften Tickets war das Event so gut besucht wie seit 2017 nicht mehr. Zahlreiche Stimmen aus den sozialen Netzwerken fordern nun Konsequenzen.
Inhaltsverzeichnis:
- Kritik an Argo Konzerte und Matthias Adolph wegen Menschenmengen
- Campingplätze und Infrastruktur überlastet
- Sicherheitslage bei Slipknot-Auftritt besonders kritisch
- Planungen für 2026 noch offen
Kritik an Argo Konzerte und Matthias Adolph wegen Menschenmengen
88.500 verkaufte Eintrittskarten sorgten für ein ausverkauftes Festivalgelände auf dem Nürnberger Zeppelinfeld. Die Veranstalterfirma Argo Konzerte GmbH sprach von einem Erfolg. Sprecher Matthias Adolph erklärte, dass die maximale Tageskapazität des Infields bei 79.500 Personen liege – ein Wert, der auf einem genehmigten Sicherheitskonzept beruhe und nicht überschritten worden sei. Dennoch äußerten viele Besucher gegenteilige Eindrücke.
In sozialen Medien beschwerten sich Besucher über überfüllte Wege, unzureichende Sicherheitskontrollen und lange Wartezeiten. Besonders ein Nutzer namens s.cotty_k verglich die Zustände während des Festivals mit der Tragödie der Loveparade. Laut seinen Angaben sei es mehrfach zu gefährlichen Staus in Menschenmengen gekommen, in denen keine Bewegung mehr möglich gewesen sei. Ein weiterer Besucher mit dem Online-Namen Sierokafabian forderte in einem Video eine klare Obergrenze für Besucherzahlen.
Campingplätze und Infrastruktur überlastet
Auf den Campingplätzen waren die Kapazitäten laut Teilnehmern bereits früh ausgeschöpft. Ein 37-jähriger Besucher schilderte Schwierigkeiten, überhaupt einen Platz fürs Zelt zu finden. Die Flächen seien dicht gedrängt gewesen, mit kaum Raum zwischen den Zelten. Auch die Wege zwischen den Bühnen wurden vielfach als überfüllt beschrieben.
Besucher gaben an, dass es besonders in Umbaupausen zwischen den Konzerten zu extremen Staus gekommen sei. Die Menschen drängten sich an den Zugängen, um rechtzeitig zur nächsten Bühne zu gelangen. Ein Nutzer namens Heinzjmj erklärte, er werde das Festival 2026 nur besuchen, wenn mindestens 20.000 Tickets weniger verkauft würden. Aus seiner Sicht habe die Überfüllung die Festivalstimmung erheblich beeinträchtigt.
Sicherheitslage bei Slipknot-Auftritt besonders kritisch
Beim Auftritt der US-Band Slipknot kam es zu kritischen Vorfällen. Ein Zuschauer erlitt laut eigenen Angaben einen Kreislaufzusammenbruch, nachdem er aufgrund der Enge in der Menge mehrfach zu Boden ging. Nur durch Hilfe Umstehender sei er wieder aufgestanden. Der Besucher wurde später in ein Krankenhaus eingeliefert.
Andere Teilnehmer berichteten von ähnlichen Erfahrungen. Besonders auffällig sei der Personalmangel bei der Sicherheit gewesen. In mehreren Videos wird von „gnadenlos unterbesetzten“ Sicherheitskräften gesprochen. Einige User unterstellten dem Veranstalter, aus finanziellen Gründen bewusst zu viele Tickets verkauft zu haben. Argo Konzerte betont hingegen, dass Maßnahmen wie zusätzliche Flächen und ein veränderter Standort des Riesenrads für Entlastung gesorgt hätten.
Planungen für 2026 noch offen
Ob es im kommenden Jahr eine Reduzierung der Ticketanzahl geben wird, bleibt unklar. Sprecher Adolph erklärte, dass das Festivalgelände in Struktur und Größe an die Besucherzahl angepasst worden sei. Menschenströme seien durch Echtzeit-Monitoring und erfahrene Teams gelenkt worden. Wie jedes Jahr werde das Sicherheitskonzept nachträglich analysiert und weiterentwickelt.
Trotz der Kritik gab es auch positive Rückmeldungen. Besucher lobten das musikalische Programm, die allgemeine Atmosphäre und das gemeinschaftliche Feiern – selbst das unbeständige Wetter habe die Stimmung kaum getrübt. Die Diskussion um das Gleichgewicht zwischen Eventgröße und Sicherheit wird jedoch weitergehen. Ob 2026 erneut 88.500 Besucher zugelassen werden, entscheidet sich in den kommenden Monaten.
Quelle: INFRANKEN